Hey kkisslin!
Es tut mir wirklich leid, dass Du in so kurzer Zeit diese ganzen Erfahrungen machen musstest.
Ich versichere Dir: Du bist damit nicht alleine. Bei einigen (inkl. mir) hat es nur halt mehrere Monate, und nicht nur eine Woche gedauert.
Meiner Meinung nach ist das Problem mehrdimensional:
1.) Die Cupra Born sind auch mehrere Jahre nach Markteinführung immer noch nicht fehlerfrei. Der größte Schmerzpunkt ist hier die Software. Auch die Hardware gilt mittlerweile als zu schlecht. Heute ausgelieferte Born sind also schon veraltet, ehe sie das Werksgelände verlassen haben.
2.) Cupra/Seat ist kein eigenständiger Automobilhersteller, sondern vielmehr eine "Autodesign- und Zusammebau-Firma" unter dem Dach des VW-Konzerns.
Von VW kommt quasi alles an Technik inkl. Software. Wenn also technische Defizite existieren, kann Cupra/Seat diese selbst gar nicht lösen. Das muss VW machen. Dass die es selbst da nicht hinbekommen, kann man im ID-Forum lesen.
Born und ID teilen sich daher auch viele Fehler.
Früher war das toll. "Bewährte VW-Technik" und so. Heute ist es ehr die unausgereifte VW-Software, die die Born zwangsweise auch haben.
3.) Die Werkstätten selbst sind mit den Problemen überfordert. Das Frustrations-Level ist sehr hoch. Warum? Weil immer wieder die gleichen Fehler auftreten, für die es seitens des Herstellers aber keine Lösung gibt. Früher hat man einfach die Bauteile ausgetauscht und es lief erst einmal wieder. Bei Softwarefehlern geht das nicht mehr. Erst recht nicht, wenn es nicht einmal Updates gibt.
Auch den Werkstätten/Händlern wurde damals versprochen, dass der Kunde Updates ganz einfach OTA aufspielen kann.
Die Realität ist ehr, dass Cupra/VW-Partner schon eigene Hallen für Updates bauen könnten. So ein Update braucht nämlich im Regelfall nur einen PC/USB-Stick und ein 12V-Ladegerät.
Dafür möchte man natürlich keinen wertvollen Bühnenplatz belegen. Erst recht nicht, wenn das Update mehrere Stunden dauert, wohl gerne auch mal abbricht und man vom Hersteller aber nur wenig Zeit für die Maßnahme bezahlt bekommt.
Da macht jeder Ölwechsel mehr Spaß.
4.) Die Händler sind gar nicht mehr direkt der Verkäufer, sondern nur noch Vermittler/Agent. Man hat daher nicht so viel Motivation, alles dafür zu tun, dass der Kunde das Auto nicht wieder zurückgeben möchte.
In der aktuellen Situation sind die Händler vermutlich ehr froh, dass durch Wandlungen nicht noch mehr Born auf dem eigenen Hof stehen. Der ist nämlich schon voll. Mit anderen Borns, die aktuell auch keiner haben möchte.
5.) Seat/Cupra Deutschland ist bei den Born soweit ich weiß der direkte Verkäufer und muss sich daher auch um Themen wie Wandlung/Rückabwicklung kümmern. Zu dieser dann ohnehin schon neuen Aufgabe kommt noch die Tatsache hinzu, dass durch die vielen Probleme viele Kunden mit dem Born unzufrieden sind. Man hat also ein massiv gestiegenes Supportaufkommen, welches man gar nicht abgearbeitet bekommt.
Bei mit hat es fast 6 Wochen gedauert, bis ich eine Antwort auf meine Anfrage erhalten habe.
Was man als Kunde dagegen tun kann? Meiner Meinung nach so schnell es geht die Verbindung zum Hersteller lösen, indem man das eigene, mängelbehaftete Fahrzeug wandelt bzw. rückabwickelt.
Ich sehe nämlich keine Chance, dass man die eigenen Probleme inkl. der Probleme in den Bestandsfahrzeugen in absehbarer Zeit in den Griff bekommt.
Außerdem muss und sollte man sich auch nicht alles gefallen lassen. Erst recht nicht bei einem Fahrzeugpreis für fast 50.000€.