Beiträge von Jochen_145

    aber ich habe ein MEB Fahrzeug gekauft weil ich mich auf die jahrelange Erfahrung des Konzerns verlassen wollte .. und nun ist die Enttäuschung an dieser Stelle schon groß und ernüchternd.

    Ja, verstehe ich:


    VW hat eine Menge Erfahrungen, auch mit Elektromobilität..

    Im Fahrwerk und Antriebsstrang und genau gibt es annähert keine Probleme und können die iDs (und ihre Brüder) ihre Stärken ausspielen.


    Im Infotainment und der User-GUI musste bis jetzt nicht übermässig innovativ sein, da der Antriebstrang den wichtigsten Teil ausgemacht hat.

    Auch geprägt durch Tesla, die genau umgekehrt arbeiten und ihre Stärken in der GUI und nicht im "klassischen Fahrzeugbau" haben, hat sich die Kundenanforderung geändert.

    Und genau hier gibt es halt die Probleme, die die "User-Experiments" trüben :(

    Wenn ich das nextmove Video zum ID.3 Facelift richtig verstanden habe, dann werden die "alten" Born ebenfalls in der Werkstatt das Update auf 3.x erhalten. Der Zeitpunkt ist natürlich noch völlig offen.

    Das ist iMA auch der richtige Weg, erzeugt halt mehr Kosten, als wenn ich die Updates OTA anbiete (solange sie robust durchlaufen).


    Mein Problem ist ehr:

    Warum nicht schon lange passiert?

    Das Updaten der Steuergeräte am Kabel funktioniert seit dem der Born entwickelt wird und ist eine Standartroutine bei VAG seit inzwischen Jahrzehnten.

    Dies Ärger mit unzufriedenen Kunden hätte man sich sparen können.

    Aber gut, alle 3 Monate will das Kunde sicherlich auch nicht, von der Blockierung der Werkstatttester ganz zu schweigen, aber auch dafür gäbe es Lösungen..


    Sind dafür nicht extra die Systeme von einander getrennt?

    Ja und nein:

    Zwar läuft das Infotainment auf dem ICAS3 und ist somit ein getrenntes System.

    Es übernimmt aber sicherheitsrelevante Funktionen, wie das Bedienen des Displays auf der Lenksäule, sowie Kartenbasierende Vorgabe der Fahrstrecke, die im Eco-Assist Basis der Momentenbildung ist.

    Also ist das Infotainments nicht unkritisch, da es integre und z.T. ASIL belegte Informationen anzeigt.


    Was Tesla macht, dass bei Displayausfall das Fahrzeug einfach weiterfährt ist eigentlich hoch sicherheits-kritisch, denn die Fahrbereitschaft oder eine Warnung dass z.B. die Servo, das ABS/ESP oder andere sicherheitsrelevante System ausgefallen sind, können nicht angezeigt werden.


    In einer Woche ist der Fix per Update für’s kaputte Infotainment da bei allen Fahrzeugen

    Keine automotive Software kannst du ohne entsprechenden Funktionsnachweis und Freigabe ausliefern.

    In einer Woche passiert da Richtung Kunden "garnichts"..


    Die Software bedient halt kein Handy, bei es nicht sicherheits-kritisch ist, ob sie funktioniert, oder nicht.

    Das scheinen viele nicht zu kennen(verstehen, daher entsteht halt diese verkehrte/überzogenen Erwartungshaltung.


    "das sind ja nur zwei Zeilen Code, dass bekommt VW nicht hin .. ?" - liest man hier vielfach.


    Aber zwei Zeilen Code bedeuten eine komplette Beschreibung mit Anforderungsmanagement, Schnittstellenbeeinflussung unter allen Umständen, Umsetzung, Dokumentation der Umsetzung/Tests und Freigabe etc. Also das komplette V-Modell.

    Und so erzeugen 2 Zeilen geänderter Code am Ende ein viertel Jahr Arbeit, damit die Änderung sicher (!) im Fahrzeug funktioniert.


    Denke ich da zu einfach?

    Leider ja, die notwendigen Prozesse geben ein solch pragmatisches Arbeiten nicht mehr her. Nicht Mals mehr im Prototyping...



    ich habe das Auto auch im Vertrauen darauf gekauft, dass die Software sich weiterentwickelt und das Auto damit stetig besser wird.

    Ja, verständlich und richtig.

    Das ist meine Erwartungshaltung ebenfalls.


    Und wenn wir ehrlich sind, passiert diese Weiterentwicklung auch. Und das ganz offensichtlich. Dieses Jahr sind die SW-Packete 2.4, 3.0, 3.1 und 3.2 erstellt und ausgeliefert worden.

    SW 3.2 läuft bei mir sehr zufriedenstellend und viele der monierten Probleme habe ich nicht mehr oder nur ganz selten.

    Damit passt ja sogar der 3-Monatsrythmus mehr oder minder,


    Das einzige Problem ist, dass diese Updates bei den ausgelieferten Fahrzeugen nicht ankommen und nur im EoL geflasht werden, da OTA nicht robust funktioniert.


    Daher sollte der Work-around des Werkstattupdates genutzt werden, um die Kunden zufrieden zu stellen...


    Dann wären wir einen deutliche Schritt weiter.

    Dennoch ist gerade das Software-Thema maximal lächerlich für mich.

    Na ich weiss nicht, ob sich bei Thema Software nicht inzwischen gegenseitig aufgeschaukelt wird.


    Klar:

    die Software ist noch nicht perfekt, aber von "komplett versagt" ist man welten weg.

    Immerhin jammern wir über letzendlich Komfortfunktionen.


    Sicherheitsrelevante Funktionen mussten bis jetzt noch nicht upgedatet werden, also kann man nicht komplett versagt haben.


    Da hat "Softwareexperte" Tesla ganz andere Fehler ausbüglen müssen =O


    Stefan Möllers Kommentare unter dem Video zu den Kritiken an der Software sind sehr aufschlussreich:

    Anscheinend findet er ausreichend viele Fehler in Softwaren der Konkurrenz und kann damit den schlechten Ruf der VW Software in soweit relativeren, dass die Konkurrenz auch nicht soviel besser unterwegs ist.


    Niemand wünscht sich Dinge, die die Welt noch nicht gesehen hat sondern marktübliche Dinge wie Vorkonditionierung, Routenplanung inklusive Höhenmeter etc.

    Markübliche Dinge, die annähert jeder OEM über Software-Updates nachpflegen musste oder zum Teil jetzt noch nicht hat ?!


    Manchmal finde ich die Erwartungshaltung echt grenzwertig..


    VW hat in den letzten 2 Jahren riesige Vortschritte bei der Software gemacht.

    Fahrzeugsoftware ist in vielen Teilen Sicherheitsrelevant. Eine Änderung / Erweiterung ist nicht zu Vergleichen mit dem Update einer Handy-App. Das scheinen einige zu vergessen.




    Warum VW/Cupra/Skoda die Software nicht in den Werkstätten updatet, verstehe ich nur zum Teil..

    Die Kosten sind hoch, ja, aber die Kunden wären erstmal beruhigt und könnte von den Verbesserungen der Software profitiern, die sie jetzt nur vom Erzählen kennen.

    Dann entspannt sich die Lage auch wieder..


    Mir persönlich ist das "kabelgebundene" Werkstatt-Update eh viel lieber, als OTA-Updates, auch wenn das im ersten Augenblick veraltet klingt.




    Aber ganz ehrlich:

    Bei Tesla hat man die Katze-im-Sack gekauft, hat unfertige Software bekommen und war stolz drauf.

    Wenn sich jetzt VW den Tesla-Vorgaben anschliesst und so wird, wie es viele verlangen, ist es auch nicht ok..

    Quatsch:

    das Serviceintervall wird vom Werkstatttester zurückgesetzt, wenn man dies entsprechend antriggert.

    Dazu gebraucht es kein Software-Update.


    IMA hat man bei der Übergabe-Inspektion vergessen, das Zeitintervall passend zurückzusetzen.


    Also zurück in die Werkstatt und die Übergabeinspektion nach Vorgabe abarbeiten (lassen).

    Da ist das Zurücksetzen des Serviceintervalles einer der ersten Punkte nach dem Deaktivieren des Transportmodus

    Was bringt eigentlich die 3.2 der neuesten Fahrzeuge zusätzlich?

    offensichtlich erstmal eine geänderte Software auf den Klimasteuergerät (J979) und dem Notrufmodul (J949)


    Die im Vergleich zum ID-Wiki geänderten Softwaren auf Lenkhilfe, ABS, Bremskraftverstärkung, Inverter und Motor schiebe ich erstmal auf die eBoost spezifischen Anpassungen und nicht auf die grundlegende Software-Version

    Es ist grundlegend möglich, ich muss nur das J453 entsprechend neu designen und die Software so anpassen, dass sie sich auf dem CAN gleich verhält, wie das bestehende System.

    Nichts anderes macht Skoda nach meinem Verständnis auch..


    Ein wirkliches Problem in der Software sehe ich an dieser Stelle nicht.

    CAN ist Multimaster. Welches Steuergerät die entsprechenden ID sendet ist dem Empfänger "egal", solange die Inhalte passend bedient werden.



    Audi hat nur das ICAS3 nicht übernommen. Das Lenkrad hängt letztendlich aber im ICAS1, welches nach meinem Wissen hardwareseitig gleich ist.

    Ob wohl die Lenkräder vom Formentor Hybrid passen bzw. ob die anlernbar sind...

    Wer hat das nachweislich durchgeführt ?


    Nach meinen Infos kann das Formentor-Lenkrad im Born nicht funktionieren:

    Formentor ist MQBevo, das Lenkrad kommuniziert über LIN mit dem Lenksäulensteuergerät, welches selber auf dem KomfortCAN ist.

    Born ist MEB, das Lenkrad kommunziert über LIN und CAN mit dem Lenksäulensteuergerät, welches über den MFLCAN direkt am ICAS1 hängt.


    Die Schnittstellen sind komplett unterschiedlich.

    Also gibt es doch eine Art Vorkonditionierung... Zumindest wenn man die Abfahrtszeit einstellt scheint der Akku mit erwärmt zu werden...

    Ja, es gibt eine Vorkonditionerung, aber nicht in der Art, wie sie sich für das DC-Laden auf dem Weg zur Ladesäule gewünscht wird.


    Die hier genannte Vorkonditionierung bezieht sich auf das Erwärmen der Batterie, wenn die Temperatur (deutlich?) unter 0°C ist.

    Im Rahmen der Innenraum-Vorkoditionierung, kann auch die Batterie mit erwärmt werden.

    Dies ist aber nur eine Funktion der Standheizung, die aus Energiebilanzsicht nur bis kurz über 0°C (< 2.3 bis 13°C) Batterietemperatur aktiv ist.


    Die Standheizung wird beim Fahren deaktiviert und erreicht nicht die Temperaturen, die zum schnellen DC-Laden notwendig sind.



    So wie ich es sehe, muss für eine Lade-Vorkonditionierung der HV-Batterie eine Schnittstellenänderung passieren.

    Bis jetzt "guckt" die HV-Batterie auf einerlei Infos von der Navigation.

    Damit "weiss" die Batterie solange nichts von einem Ladestopp, bis die entsprechende Ladeanforderung vom HV-Koordinator kommt. Dann startet das Laden aber auch schon.


    Das Thermomanagement der HV-Batterie ist auf dem BMS, der PTC-Heizer wird direkt aus dem BMS angesteuert. Nur für das Kühlen wird ein Kühlrequest an die Klima gesendet, damit der Klimakompressor aktiviert wird.