Wer das machen soll? Google zum Beispiel.
Dann fehlt denen bisher wohl das Interesse daran.
ZitatOder man sollte endlich mal anfangen dieses Land zu digitalisieren und Bürokratie abzubauen. Dass es kein Personal mehr gibt war abzusehen. Die demographische Entwicklung war lange voraus zu sehen. Aber stattdessen man dem unvermeidlichen mit technologischem Fortschritt entgegen tritt, wird hierzulande Datenschutz als Hinderungsgrund für alles vorgeschoben. Und anschließend kommt der Zuständigkeitslimbo zwischen Kommunen, Ländern und dem Bund.
Ja, das ist leider auf Grund der hiesigen Strukturen nicht so einfach. Das größte Problem ist der Föderalismus und vor allem, dass die beteiligten Stakeholder nicht vernünftig miteinander reden. Bund gibt vor -> Land gibt vor -> Kommune soll umsetzen - dummerweise zeigt sich dann in aller Regel, dass von oben vieles gedacht wurde, was in der Praxis gar nicht funktionieren kann. Dann wird ein Stakeholder ersetzt, der neue hat andere Vorstellungen und wieder werden Konzepte umgeworfen. Und dann kommt schlussendlich dazu, dass Du - zumindest auf kommunaler Ebene - zu wenig fachkundiges Personal vor Ort hast, weil ITler in der freien Wirtschaft überall wesentlich besser bezahlt werden und Du meist abhängig bist von einer Hand voll Fachanwendungssoftwarehäusern, die auch oft nicht die Kapazitäten haben um schnell kurzfristig geänderte Anforderungen umzusetzen. Ich arbeite auf kommunaler Ebene in dem Bereich, das ist manchmal sehr frustrierend.
Lustig wirds auch, wenn man europaweit ausschreiben muss. Da kann es schon mal ein halbes Jahr dauern bis man benötigte Hardware bestellen darf, vorausgesetzt keiner der Bewerber geht gegen das Ausschreibungsergebnis vor ... (da sind wir - wie im Datenschutz - dann bei bremsendem EU-Recht)
Da wird ja gerne mal das Beispiel gebracht, wie super das in den baltischen Staaten funktioniert. Klar, zentralistische Struktur mit der Einwohnerzahl einer größeren Großstadt, da ist sowas kein Problem, das wäre es hier auch nicht.
Und die Bestrebungen des Bundes z.B. für einen Standard-OpenSource-Desktop für einfache Anwendungen sind lächerlich. Das Budget, das da investiert wird ist eine absolute Lachnummer.
ZitatIch bin gerade an der Ostsee. In Damp und Kappeln fast überall in der Gastronomie „Sorry keine Kartenzahlung“ …ja und draußen nur Kännchen. Da bekommt man als Tourist aus Skandinavien das perfekte Bild von Deutschland. Wir sind diesbezüglich bürokratische Hinterwäldler
Das hat oftmals aber auch mit einer kreativen Buchführung zu tun ... Denn die Kosten für Kartenzahlungen selbst bei Kleinbeträgen sind mittlerweile sehr gering und auch Bareinzahlungen sind bei Banken i.d.R. mit Gebühren verbunden. Aber was nicht in den Büchern auftaucht muss eben auch nicht versteuert und gebührenpflichtig eingezahlt werden ...