Ein Speicher ist ein ökologischer und klimatechnischer Unsinn. Aus Bolivianischen und Afrikanischen Rohstoffen wird in China mit Kohlestrom eine Batterie gebaut, welche Europäer verbrauen und dann das Gefühl haben, sie verbrauchen nur "eigenen" Strom. Autobatterien "arbeiten" ihre Schuld ab, indem sie das Verbrennen von Diesel und Benzin verhindern. Hausspeicher verhindern keinen Ausstoss von Treibhausgasen, optimieren die Netze nicht und bringen niemandem wirklich etwas. Da er sich auch finanziell nicht lohnt, ist die Beschaffung eines privaten Hausspeichers völlig unsinnig. Auch wenn es in diesem Winter mit dem Strom etwas eng werden könnte, wäre ein kleiner Benzingenerator ökologischer (viel weniger graue Energie) und billiger.
Wenn Second Life Batterien, Salzspeicher oder sonst etwas ökologischeres verwendet wird, sieht es natürlich anders aus.
Ich habe 10 kVA auf dem Dach und habe seit Ende August etwa 3000km mit dem Born gemacht. 98% der Energie sind direkt vom Dach und eingespiesen wird nur, wenn das Auto weg ist. Um den Energieverbrauch zu optimieren, wird Heizung und Warmwasser (1000L Speicher) sowie das Laden vom Auto koordiniert. Da bleibt nicht mehr viel für eine Batterie übrig.
Ich arbeite im Umfeld der Netzbetreiber und habe beruflich viele Kontakte in die Solarbranche. Viele sind in einem Interessenskonflikt, weil sie zum einen Batterien verkaufen möchten, zum anderen genau diese Argumentation verstehen. Es gibt aber immer mehr, die ihren Kunden aus ökologischen Gründen von Speichern abraten.
Alles anzeigen
Ich bin durchaus anderer Meinung auch aus Erfahrungsgründen.
Seit 2014 nutze ich meine PV-Anlage, bin sehr zufrieden damit und nutze seitdem auch einen Speicher.
Da ich nur 5,7 kWp aufs Dach bzw. an die Südwand bringen konnte hatte ich seit dem Anfang das Überschuss-Speichern auf meiner Agenda.
Dies hat sich für uns durchaus gelohnt unter der Voraussetzung dass wir beide, meine Frau und ich, meist von daheim aus arbeiten und tagsüber sehr viel von unserer PV-Anlage nutzen können (Computer und tägliches Kochen benötigen viel Strom) aber dennoch den Überschuß dann am Abend bzw. in der Nacht (Wasserbettenheizung) nutzen konnten. Wir haben trotz der kleinen Anlage einen Autarkiegrad von etwas über 70% über das Kalenderjahr hinweg bei ca. 4.500 kWh Verbrauch.
Inzwischen haben wir zusätzlich eine Hybridheizung bestehend aus Gas-Brennwert und Luft-Wärmepumpe mit Pufferspeicher die ebenfalls vom Speicher profitiert. Auto laden (vor dem Born ein Seat Mii) geht dennoch im Sommer mit Überschuss. November bis Anfang März ist da aber nicht viel übrig…
Seit einigen Jahren hat unser Batteriehersteller, die Fa. sonnen, auch Zugriffsrechte auf unseren Speicher und kann sich zwecks Netzstabilisierung daraus bedienen bzw. Überschuß aus andern erneuerbaren Energien einspeisen.
Wer sich dafür interessiert kann das bei sonnen auf deren Webseite nachlesen wie da was funktioniert.
Sicher steckt auch eine Menge Marketing dahinter, aber die Grundidee der sonnen-Community halte ich persönlich für einen richtigen Ansatz.
Letztlich ist auch der Denkansatz V2G etc. für die Elektroautos auf der gleichen Strategie basierend.
Aus vielen kleinen Speichern einen netzdienlichen virtuellen großen Speicher zu bauen erscheint mir ein richtiger Weg zu sein.
Ganz sicher ist der Ressourceneinsatz bei einer Hausbatterie und ggfs. die Frage des späteren Recyclings ein wichtiger ökologischer Kritikpunkt, aber dazu gehören letztlich auch unsere gekauften Elektrofahrzeuge wie unser Born. Ich persönlich hoffe dass sich da in nächster Zukunft noch viel tun wird bzw. sogar tun muss.