jede Fahrt ein Genuss ist freut mich jeden Tag.
Es freut mich, dass Du mit Deinem Auto sehr zufrieden bist. Wirklich.
Denn die Wahrnehmung einer Sache ist immer sehr individuell. Manche sind sehr zufrieden. Manche sind aber eben nicht zufrieden, da sie andere Ansprüche und Erfahrungen haben.
Beide Meinungen sollte man akzeptieren.
Erst, oh was für ein Schrott, da kommen keine Updates mehr. Dann kommen Updates und es wird wieder gejammert. Dann wird das Update endlich eingespielt und der Cupra ist (fast) wie zuvor - wieder gejammere
**Kopfschüttel**
Ja, und zwar in allen Punkten vollkommen zurecht.
Es kommen keine Updates mehr? -> Anspruch an die Produktqualität und Wartung nicht durch den Hersteller nicht erfüllt.
Es kommen Updates und es wird gejammert und es ist (fast) wie zuvor -> Anspruch an die Produktqualität und Wartung nicht durch den Hersteller nicht erfüllt. Teilweise neue Fehler hinzugekommen (Ladeprobleme etc.)
Macht man heute keine Probefahrt mehr?
Dieses Argument und diese Art der "Schuldumkehr" halte ich für absolut falsch.
Warum? Auf einer meist kurzen Probefahrt kann man gar nicht alle Probleme und Fehler feststellen.
Weiterhin hat man ja (leider) oft nichtmal die Möglichkeit, alle Funktionen zu testen. Wenn das Autohaus nicht zufällig mitdenkt, bekommt man meist kein Smartphone mitgegeben, um die Apps und digitalen Dienste zu checken. Und im Sommer kann man auch nicht das Ladeverhalten im Winter prüfen. Generell kann man eigentlich auch keine Streckenfahrt mit Ladeplanung und Ladestopps durchführen. Dafür reicht die Zeit nicht.
Man muss also auf das vertrauen, was der Hersteller sagt. Schließlich kann man in den ersten 12-18 Monaten auch nicht zuverlässig auf Erfahrungsberichte z.B. aus Foren zurückgreifen.
Man kann dies sehr gut mit einer Haustür vergleichen.
Ich kaufe mir für mein Haus eine neue Haustür, die vom Hersteller als "sehr innovativ und einbruchsicher" beworben wird.
Ein Jahr später wird durch die Haustür in mein Haus eingebrochen. Vor mit steht dann ein Polizist und sagt "ja bei der Tür ja kein Wunder. Haben sie etwa keinen Probeeinbruch gemacht? Ja selbst schuld".
Und plötzlich wird der Geschädigte zum Täter gemacht. Obwohl eigentlich der Einbrecher der Täter ist.
Schuld ist in erster Linie immer primär der Verursacher.
im Falle des Born ist der Hersteller der Verursacher der Probleme. Und nicht der Kunde.
In dieser "Ironie" liegt leider ein grobes Missverständnis von Software und Produktqualität vor.
1.) Der Golf 4 wurde niemals damit beworben, dass die Komponenten updatefähig sind und der Hersteller das Auto "auf dem aktuellsten Stand" hält und Updates bereitstellt. Beim Born bzw. ID aber schon.
2.) Wenn der Golf 4 eine Fehlfunktion hatte, wurde diese in der Werkstatt gelöst. Dort meist durch den Austausch von Komponenten. In der Garantiezeit und bei bekannten Problemen meist auch danach auf Kulanz kostenlos.
Wenn der Born eine Fehlfunktion im Bereich der Software hat (und davon hat er genug!), nützt ein Austausch von Komponenten meist nichts. Es sind Updates erforderlich, die diese Probleme beheben. Genau diese Updates kommen aber quasi nicht. Auch die Werkstatt ist machtlos.
Erstaunlich - wo bei manchen die Erwartungen liegen.
Die Erwartung ist, dass ein Produkt wie beschrieben ausreichend fehlerfrei funktioniert. Wenn man aus der VW-Welt kommt weiß man, dass z.B. der Golf 7 oder Leon 5F sehr solide und zuverlässige Autos sind. Diese Erwartungen an die gewohnte Produktqualität konnten (zumindest bei mir) die MEB-Fahrzeuge nicht mehr erfüllen.
Am Besten so eine hässliche thrumsche Muskmöhre (american Schrotthaufen) kaufen - dann haben wir vor dem gejammere hier die Ruhe. Zumindest wird über den Ami Schrott in einem anderen Forum gejammert.
Nein, dies ist garantiert nicht die universelle "Lösung".
So eine undifferenzierte Sichtweise bringt niemandem was. Denn Überraschung: Nicht nur Tesla und VW bauen Elektroautos.
Dieses Gejammere gibt es im Mercedes Forum, im BMW Motorrad Forum (beide Fz fahre ich) und nun auch im Born Forum.
Schon komisch, eigentlich dürfte keiner mehr eines dieser Fz kaufen.
Ja dann schauen wir doch z.B. mal in ein BMW Forum:
https://www.i4forum.de/forum/b…i4-software-und-firmware/
Wo sind da die 390 Seiten Gejammere über die Software?
(Ja, es fahren weniger i4 als Cupra Born auf deutschen Straßen. Trotzdem ist das Verhältnis ein ganz anderes.)
Dort wird eher mal gemeckert, dass man schon länger auf das OTA wartet als andere. Oder dass ein BMW aus 2021 zwar noch Updates erhält, allerdings kein Update von OS 8 auf OS 8.5 oder so. (Die Kritik ist auch berechtigt!)
Wenn man bei BMW möglichst schnell das Update haben möchte, kann man immer in die Werkstatt fahren. Falls durch das Update eine Fehlfunktion behoben wird, ist diese Maßnahme dann im Regelfall auch kostenfrei.
Aber diejenigen, die aus guten Gründen nicht zufrieden sind, abfällig als Jammerer abzustempeln, zeugt von Arroganz und wenig Sachkenntnis was Software überhaupt macht und kann und noch viel weniger von Weitblick.
Amen. Genau diese Art von Arroganz ("Plötzlich sind die Software-Heinis genau so wichtig wie die Maschinenbau-Machos", "wir bauen die besten Autos, schon immer") und fehlende Weitsicht ("Was passiert eigentlich so außerhalb des eigenen Konzern-Geschwürs?") haben VW meiner Meinung nach u.A. in die aktuelle Situation gebracht.
Viel zu spät mit der neuen Technologie aka. Software beschäftigt. Viel zu früh eine große Klappe gehabt ("Updates alle 3 Monate"). Kaum Ambitionen, die Fehler der Vergangenheit nachträglich zu beheben.
Stattdessen gibt's einfach ein paar Rückabwicklungen oder Wandlungen für die paar Menschen, die ihr gutes Recht durchsetzen. Ist auf dem Papier erst einmal billiger.
Auf dem Papier steht nämlich nicht, wie sehr die nachgelassene Produktqualität und der schlechte Kundenservice dem Image schaden.
Die Klatsche kommt erst Jahre später. Wenn Kunden das nächste Auto nämlich dann lieber woanders kaufen. Oder wenn man hohe Strafzahlungen leisten muss, weil man über Jahre intern IT-Sicherheit und Datenschutz unter Keller-Startup-Niveau betrieben hat.
Damit dreht man sich im Kreis.
Alle die mit ihrem Born zufrieden sind: Glückwunsch! Elektromobilität ist toll und findet hoffentlich mehr Verbreitung.
Alle die unzufrieden sind: Kämpft für Euer gutes Recht oder denkt bei der nächsten Fahrzeugwahl an die vergangenen Erfahrungen.
Nur ein ehrlicher Umgang mit Problemen schafft Lösungen. Ein Kleinreden oder Vertuschen mag kurzfristig funktionieren, geht aber langfristig immer nach hinten los. Das hat die Geschichte oft genug bewiesen.