In den Punkten Zufriedenheit mit dem E-Auto bzw. der Ladeinfrastruktur oder auch mit den Werkstätten bin ich zwar noch immer positiv überzeugt, sich für ein E-Fahrzeug entschieden zu haben. Ich wusste um die Unzulänglichkeiten der öffentlichen Schnelllader sowie der eingeschränkten Reichweite, besonders im Winter bei Minusgraden. Da ich, seit ich im Ruhestand bin, selten längere Strecken zu überwinden habe, kann ich mich damit abfinden, während einer Urlaubsreise ein bis zweimal zu laden. Früher hatte ich privat einen Golf GTD und als Geschäftsfahrzeug einen VW T6 mit 70-Liter-Tank, mit dem sich die Tankpausen auf ein Minimum begrenzten. In dieser Zeit fuhr ich jedoch auch geschäftlich ca. 40000 km/Jahr. Dies hätte ich mit einem E-Mobil in meiner zeitlich sehr begrenzten Arbeitswoche niemals geschafft.
Sicherlich werde man mit dem Umstieg auf Elektromobilität immer nur eine begrenzte Klientel erreichen, da die Mehrheit der deutschen Bevölkerung in Mietwohnungen oder ETW ohne Ladeanschluss lebt. Eine Abhängigkeit von öffentlichen Ladestationen hätte ich mir niemals angetan. Für mich ist der E-Motor der neue Diesel (in Bezug der Leistungsabgabe). Würde man kurzfristig mehr Geld in große Ladeparks alle 50 km entlang der BAB oder in den Städten investieren, könnte man vielleicht noch mehr Leute zum Umstieg bewegen. Der zweite Schwachpunkt ist jedoch auch die Betreuung der E-Fahrzeuge durch Spezialisten in den Werkstätten. Da hierfür hohe Investitionen in die Ausbildung und in die speziellen Arbeitsplätze getätigt werden müssen, kommen manche Autohäuser scheinbar nicht mit der Kundenbetreuung innerhalb eines akzeptablen Zeitfensters zurecht. Diesen Sachverhalt kannte ich bei Bestellung meines Fahrzeuges absolut noch nicht und wurde vorsorglich vom Verkäufer auch nicht erwähnt. Hätte ich gewusst, dass Wartezeiten von 8 Wochen bis zu einem Termin vorgegeben werden, wäre meine Entscheidung vielleicht anders ausgefallen. Bisher hatte ich das Glück, nur von Softwareproblemen betroffen zu sein. Möchte mir nicht ausmalen - sollte ein Hardwaredefekt auftreten - dass ich mit Stillstandszeiten von zwei Monaten bis zur Reparatur konfrontiert würde. Da der Verkauf der Cupra-Born ein Agenturgeschäft ist, müssen die Autohaus-Mitarbeiter jedes Mal mit Cupra für ein Ersatzfahrzeug in Kontakt treten. Diese wären sicherlich nicht mit Leihwagen über die gesamte Reparaturzeit zur Stelle.