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Was dann noch dazu kommt, egal wie viel man vor dem Kauf gelesen hat, die Wirklichkeit sieht dann doch immer anders aus. Manche Probleme klingen nämlich beim Lesen nicht so tragisch, wie sie dann unter Umständen in der Wirklichkeit sind.
Dieser Satz trifft nach meiner mittlerweile viermonatigen Erfahrung als Quasi-"Laternenparker" den Nagel auf den Kopf!!
Nicht nur bezüglich der von Dir sehr gut beschriebenen praktischen Nutzung, sondern auch bezüglich der Ladestrom-Preise. Was sich da alleine zwischen meiner Recherche Anfang letzten Jahres vor der Fahrzeug-Bestellung und aktuellem Stand geändert hat, wirft jede Wirtschaftlichkeit-Berechnung über den Haufen.
Und da ich mich bereits seit ca 2019 mit der Elektromobilität beschäftige, sah ich auch, wie andere groß angepriesene Vorteile wie z.B. "Inspektionskosten für 'nen Appel und 'n Ei", "fast überall kostenlos parken", "mehrere hundert Euro THG-Quote" den Bach runter gingen.
Für mich ist da leider eine unschöne Tendenz zu erkennen, bei der ich auch kein Ende absehen. (Aldi hat ja gerade wieder gezeigt, wie schnell und ohne Vorankündigung das geht!)
Und nur nochmal zur Klarstellung : Ja, ich kann mir gut vorstellen, dass das für jemanden mit heimischer Lademöglichkeit gaaaaanz anders aussieht. Da steht nicht "Klimmzüge bei der Ladeplanung und dann auch noch teuer", sondern "bequem zu Hause anstecken und das auch noch billig". Da ist dann das größte Problem, dass man für die EINE Urlaubsreise im Jahr möglicherweise das gebuchte Abo nicht rechtzeitig kündigt und der Urlaub dadurch 9,99 € teurer wird.
o. T. : Wenn man das weiter denkt, ist die Konsequenz: Elektroautos schön und gut für Leute mit eigener LADEMÖGLICHKEIT (zu Hause oder beim AG), aber Verbrenner weiterhin für Leute ohne Lademöglichkeit. Dann aber bitte auch ohne diese zu bashen oder mit künstlichen Verteuerungen abzustrafen!
Zumindest bis die Autohersteller und Ladestrom-Anbieter es schaffen, diesem Personenkreis adäquate Nutzbarkeit zur Verfügung zu stellen.
Was das für das großmundig angekündigte "Verbrenner-Verbot" bedeutet, dürfte dann auch klar sein.
Die süd(ost)europäischen EU-Länder haben übrigens zwar eine hohe Wohneigentums-Quote, aber diese beinhaltet einen großen Anteil an Eigentums-Wohnungen, bei denen private Ladeinfrastruktur nur schwierig darstellbar sein dürfte - mit den entsprechenden Konsequenzen für die Elektromobilität, wenn sich bezüglich der Fahrzeug-Nutzbarkeit und der dortigen öffentlichen Ladeinfrastruktur nicht massiv etwas ändert.
(sorry für o. t., aber meines Erachtens hängen da viele Faktoren zusammen und voneinander ab)