Eben.... Unterschied Aussetzbetrieb schon mal gehört?!
Ich zitiere mal aus dem Artikel:
Ein CEE-Stecker (rote Industriesteckdose) und die zugehörige Zuleitung sind für temporäre, mobile Verbraucher vorgesehen – z. B. Baustellenmaschinen oder mobile Heizlüfter. Sie sind nicht für den Dauerbetrieb mit 11 kW über viele Stunden ausgelegt, wie es bei einer Wallbox der Fall ist.
Die Hauptprobleme sind oft:
- Der CEE-Stecker selbst ist nicht das Problem, sondern die Zuleitung, die oft zu dünn ist! (<4mm2)
- Keine Steuerleitung für §14a EnWG (Pflicht seit 2024), nur Aufwendig Nachrüstbar
- Nicht ausreichend abgesichert für einer Wallbox (z.B. kein FI-Schalter)
- Falsche oder falsch dimensionierte LS-Sicherungen (z.B. 32A statt 16A für 11kW Wallboxen)
- Keine Anmeldung der Wallbox beim Netzbetreiber möglich
- Versicherungsschutz kann bei falscher Nutzung entfallen
Ich habe die Normen gerade nicht zur Hand. Steht irgendwo geschrieben wie lange ein Gerät im Aussetzbetrieb maximal am Stück betrieben werden darf und wie lange danach die Pause sein muß?
Wenn schon Baustellenmaschinen aufgeführt werden, dann reden wir doch sicher über 16 Stunden Betrieb (2-Schicht- Betrieb) mit anschließend 8 Stunden Pause? Ein mobiler 11kW Ladeziegel dürfte kaum länger laufen am Stück.
Ich habe hier so einen 11kW Elektrohäcksler, der auch schon mal 12 Stunden am Stück läuft. Auf dem Land sind solche Einsatzszenarien durchaus üblich.
- Die Zuleitung hat im Querschnitt der VDE 0298-4 zu genügen und der Spannungsfall muss bei entsprechend langen Leitungen gerechnet werden. Aber da macht es dann auch keinen Unterschied, ob an der Steckdose ein 11kW E-Motor hängt und 12 Stunden non-stop im Aussetzbetrieb läuft oder eben ein 11kW Ladeziegel. Das Problem bei den Zuleitungen sind eher lockere Klemmstellen, die dann bei entsprechender Belastung hohe Übergangswiderstände bilden und abbrennen.
- Die Steuerbarkeit ist ein Problem, das ist klar. Dafür gibt es aber auch scho Lösungen.
- Die Absicherung ist heute kein Thema mehr. Alle CEE-Dosen werden mit passenden LS- und FI-Automaten gesichert. Ich habe jedenfalls in den letzten 20 Jahren hier in der Gegend keine CEE-Steckdose gesehen, die ohne entsprechende Sicherungen betrieben wurde. Auch sind falsch dimensionierte Sicherungen kein Thema. Die roten CEE-Steckdosen gibt es für 16A, 32A, 63A und 125A. Ein Vertauschen ist da nicht möglich, weil sich deren Durchmesser unterscheiden. Der 16A CEE-Stecker paßt also rein mechanisch gar nicht in die 32A CEE-Dose, da diese einen größeren Durchmesser hat. Gleiches gilt für 63A und 125A, die noch größere Durchmesser aufweisen.
- Kannst Du mir mal die "falsche Nutzung" erklären? Ist das wieder so ein Synonym für: "Ich habe keine Ahnung!"
In Summe hört sich der verlinkte Artikel für mich so an, als wäre der Autor dem Dunning-Kruger Effekt erlegen und er befindet sich gerade auf dem ersten Hochpunkt, wo er meint alles zu wissen.
Leute, macht Euch nicht ins Hemd. Euer Herd in der Küche wird jetzt zu Weihnachten wahrscheinlich auch wieder viele Stunden mit Volldampf laufen, der zieht auch 11kW, und das vielleicht sogar nur an alten 1,5mm² Adern. Wenn die Klemmstellen alle fest angezogen sind (besser sind Federzugklemmen, weil die sich über die Jahre nicht lockern im Gegensatz zu Schraubklemmen), hält eine 16A CEE-Drehstromsteckdose auch einer 11kW Wallbox stand. Da mache ich mir beim Herdanschluß in der Küche mehr Sorgen.