Und ich glaube mal gelesen zu haben, dass Rosenbauer seine Feuerwehrfahrzeuge mit Car2X ausstattet. Aber ob das Serie ist und seit wann die das machen, konnte ich bisher nirgends finden. Ich werde auf jeden Fall mal testen, ob unsere Drehleiter das drin hat, sobald ich meinen Born habe. Auf jeden Fall gibt's ja die auch die Meldungen für sich nähernde Einsatzfahrzeuge. Und verschiedene Feuerwehren hatten ja schon Pilotprojekte (z.B. Braunschweig) bzw. es ggfs. schon umgesetzt.
Car2x funktionen
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Car2X ist leider eine sehr schlecht beworbene Funktion des Volkswagen Konzerns - das hat aber sehr verständliche, politische Gründe, auf die ich dann einmal getrennt eingehen kann. Einstweilen ein paar Aufklärungen von einem "Insider". Ich arbeite bereits seit bald 20 Jahren an dem Thema C-ITS („Co-operative Intelligent Transport Systems“), dass hinter dem Car2X System des Volkswagen Gruppe steht und auf den Autobahnen in Österreich und Deutschland bereits in operativem Betrieb ist. Keine Versuchsanlagen von Schrack, sondern ein Operativ-Service, dass direkt von der Autobahn GmbH in Deutschland und der ASFINAG in Österreich errichtet wird und von rund 2 Millionen Fahrzeugen aus der Volkswagen-Gruppe verstanden werden kann.
Es handelts sich bei Car2X um Direktkommunikation zwischen Fahrzeugen (V2V - Vehicle to Vehicle) bzw. Fahrzeugen und Infrastruktur, d.h. der Straße (V2I und I2V - Vehicle to Infrastructure und umgekehrt), die über WLAN (IEEE 802.11p oder ITS-G5 genannt) realisiert wird. WLAN klingt zwar nach Internet, hat damit aber nichts zu tun. Es ist eine ad-hoc Funkverbindung, die auf WLAN-Technik beruht, und in einem speziell dafür gewidmeten Frequenzband (dem ITS Band auf 5,9 GHz) stattfindet. Die Fahrzeuge tauschen untereinander und mit der Straße kurze Nachrichten aus, um vor sicherheitskritischen Ereignissen zu warnen. Diese Nachrichten werden über europäische und internationale Standards (ETSI, ISO) definiert und deren Nutzung von großen, europaweiten Interessensgruppen der Fahrzeughersteller (CAR 2 CAR Communication Consortium) und der Infrastruktur- und Straßenbetreiber (C-ROADS) profiliert und harmonisiert, damit sichergestellt wird, dass diese Nachrichten in ganz Europa dieselben sind.
Jede Nachricht ist mit einem Zertifikat ausgestattet, das sicherstellet, dass man der Nachricht und dem Empfänger EU-weit vertrauen kann. Jedes Gerät und jeder Betreiber von C-ITS / Car2X wird streng zertifiziert und evaluiert, bevor er die Zertifikate für den Versand dieser sicherheitskritischen Nachrichten bekommt. Das soll sicherstellen, dass nur vertrauenswürdige Quellen diese Nachrichten nach strengen Kriterien aussenden. Der große Vorteil von C-ITS / Car2X gegenüber klassischen Warnungen aus dem Navigationsgerät, über Radio oder Internet ist nämlich, dass C-ITS / Car2X im Sicherheitsbereich des Fahrzeugs läuft und nicht im Infotainment-Bereich. Die Assistenzsysteme des Fahrzeugs können automatisch auf diese Nachrichten reagieren, wenn z.B. das Fahrzeug vor dir eine Notbremsung über Car2X signalisiert, kann dein Fahrzeug darauf reagieren und selbst bremsen. Das wird in Zukunft, in Richtung automatisiertes Fahren, noch große Bedeutung bekommen.
Die ASFINAG rollt C-ITS in Österreich bereits seit 2021 auf allen Autobahnen und Schnellstraßen aus. Ende dieses Jahres werden es über 500 Straßeneinheiten sein, im Schnitt alle 4km. Jede Straßeneinheit sendet Baustellen- und andere Ereigniswarnungen aus, die in der Nähe relevant sind. Auch die ASFINAG Einsatzfahrzeuge sind mit C-ITS / Car2X ausgestattet: wenn sie ihr Blau- oder Gelblicht aktivieren und im Einsatz sind, warnen sie andere Verkehrsteilnehmer über ein herannahendes oder in Absicherung befindliches Einsatzfahrzeug. Ende des Jahres sind bereits an die 200 Fahrzeuge so ausgestattet.
Die Autobahn GmbH in Deutschland hat ihre sämtlichen Baustellen-Warnanhänger ebenfalls mit Car2X ausgestattet und warnt an kurzzeitigen Baustellen aktiv über C-ITS / Car2X. Ihre Einsatzfahrzeuge werden bald ebenfalls mit dem System ausgestattet sein
Im Volkswagen Konzern werden zwei Generationen von Car2X unterschieden. In erster Generation (SW-Version <4.0) versteht das Car2X System die Baustelle von der Infrastruktur und kann Ereignisse wie Stau, Unfall, Notbremsung und Einsatzfahrzeug von anderen Fahrzeugen verarbeiten und anzeigen.
In der zweiten Generation (SW-Versionen >4.0) kommen dann noch viele zusätzliche Gefahrenwarnungen von der Straße hinzu, ich hab euch ein paar Bilder von Car2X Meldungen in einem VW ID.7 dagelassen.
In meinem Born (leider auch "nur" erste Generation) sieht das dann so aus:
Zum Schluss noch ein paar Links zu Videos und Informationen über C-ITS / Car2X auf den österreichischen und deutschen Autobahnen. Mehr Informationen gerne bei Bedarf.
https://blog.asfinag.at/innova…os-intelligenter-verkehr/
https://blog.asfinag.at/innova…arnungen-direkt-ins-auto/
https://www.autobahn.de/digita…n/digitale-autobahn/c-its
https://www.youtube.com/watch?v=Qda83JK6Sho
https://www.youtube.com/watch?v=78j4nY9B-FA
https://www.youtube.com/watch?v=IePibWxs_8c
Hier ist scheinbar ein Fachmann on Board.
Vielen Dank für die Infos.
Ich hätte eine Frage dazu. Ich habe zwar kein Car2X an Bord, es interessiert mich aber trotzdem.:
Wie groß ist die Wlan-Reichweite?
Wenn ich mit meinem VZ auf der AB Höchstgeschwindigkeit fahre (200km/h = 55,5 m/s), wie früh werde ich vor einer Gefahr gewarnt?
Wenn z.B. WLAN Reichweite = 100m, dann würde ich 2s vor möglichen Aufprall gewarnt werden, dann kann man das System in die Tonne klopfen.
Danke Dir schon im Voraus für eine kurze Info.
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Ich bekomme Meldungen beginnend bei 350/300m.
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Im Video haben die was von maximal 800m erzählt.
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Warum wird das Signal über WLAN verteilt und warum schießt man das Signal nicht einfach in die Cloud? Mittels Cloud-Lösung könnte man doch deutlich früher gewarnt werden.
Optimal wäre eine Kombination aus Beiden:
- WLAN für spontan aufgetretene Gefahrensituationen (um den nachfolgenden Verkehr schnell zu warnen)
und
- Cloud für Gefahren, die schon etwas länger bestehen. Die Zeitdauer bis zur Warnung dürfte hier zwar größer sein, da in der Cloud erst berechnet werden müsste, welches Fahrzeug sich gerade nähert, das man dann warnt. Dagegen könnte der nachfolgende Verkehr schon mehere km vor Erreichen der Gefahrenstelle gewarnt werden, weil man nicht von der Reichweite des WLAN abhängig wäre.
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Warum wird das Signal über WLAN verteilt und warum schießt man das Signal nicht einfach in die Cloud? Mittels Cloud-Lösung könnte man doch deutlich früher gewarnt werden.
Optimal wäre eine Kombination aus Beiden:
- WLAN für spontan aufgetretene Gefahrensituationen (um den nachfolgenden Verkehr schnell zu warnen)
und
- Cloud für Gefahren, die schon etwas länger bestehen. Die Warnzeit dürfte hier zwar größer sein, da in der Cloud berechnet werden muss, welches Fahrzeug sich gerade nähert. Dagegen könnte der nachfolgende Verkehr schon km vor der Gefahrenstelle gewarnt werden, weil man nicht von der Reichweite des WLAN abhängig ist.
Das passiert doch schon. Gefahren (ungesicherte Unfallstelle, Personen auf der Fahrbahn) werden bei Google und anderen Diensten, ja sogar im CUPRA Navi dargestellt. Dafür ist auch kein Car2x nötig.
Aber das sind eben keine unmittelbaren Gefahren, die quasi in Echtzeit gemeldet werden, sondern mit Verzögerung. Für den Echtzeit Kram braucht es eben Car2x
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Ich bekomme Meldungen beginnend bei 350/300m.
Das kann ich bestätigen.
Hatte gerade wieder eine auf der A12 (Inntalautobahn) in Österreich vor eine Baustelle, FR Kufstein.
M.
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Auf meiner täglichen Pendlerstrecke passiere ich eine Brückenbaustelle, wo an beiden Seiten eine Car2X "Baustelle in x m" Meldung kommt. Ich bekomme nur eine Meldung, wenn ich mich auf die Baustelle zubewege, von der gegenüberliegenden Seite kommt nichts. Würde mich interessieren, wie das gelöst wurde.
Genauso ist es mit Einsatzfahrzeugen, die von hinten angebraust kommen. Bei auf der anderen Spur entgegenkommenden Fahrzeugen kommt keine Meldung.
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eventuell habe ich es überlesen, aber 1. Woher weiß ich, ob car2x habe und 2. Wenn ich es habe, way muss ich alles machen um es zu aktivieren?
Vielen Dank und VG