Deine Methode "fahren bis geht nicht mehr" ist absolut sinnvoll und keinesfalls aus der Zeit gefallen. Am wirtschaftlichsten wäre es dann allerdings statt Neu einen Jahreswagen zu kaufen der quasi noch neu ist, aber schon mal eben 30% an Wert verloren hat.
Mein Problem mit Gebrauchtwagen ist immer, dass ich dem Autohandel eigentlich nicht über den Weg traue. Zwei meiner ehemaligen Fahrzeugen sind, wenige Wochen nachdem ich sie abgegeben hatte, total frisiert wieder aufgetaucht. Ich fahre also normalerweise zum VW-Händler, frage nach einem neuen Auto, sage gleich, dass der alte Wagen weg muss und frage was ich zuzahlen muss. Ob er mir jetzt einen hohen Restwert für das Altfahrzeug bietet oder einen hohen Rabatt für den Neuwagen ist mir egal. Wichtig ist, was ich am Ende zahlen muss. Üblicherweise verkauft der Händler dann diese Altfahrzeuge an einen Aufkäufer für den Export etc. ... und dann wurde schon zweimal der Wagen innerhalb von 5 Wochen 9 mal ge- und verkauft, von einem Händler zum nächsten, irgendwo in der Kette fehlte dann der km-Stand in den Verträgen und der letzte Privatkäufer hat mich dann angerufen, weil ich als letzte Eigentümer im Fahrzeugbrief stand, ob der Wagen denn unfallfrei wäre... da kam dann z.B. beim letzten Mal raus, dass der Wagen auf einmal nur noch 136tkm auf der Uhr hatte, wo ich ihn 5 Wochen vorher mit 500tkm bei VW auf den Hof gestellt hatte. Es kam zum Gerichtsverfahren in dem ich als Zeuge auflaufen musste, aber ein Täter konnte nicht ermittelt werden, eben weil es mehrere Kaufverträge ohne km-Stand gab.
Das Spiel habe ich jetzt zweimal als Zeuge mitgemacht. Und das ist auch der Grund warum ich mit dem Gebrauchtwagenhandel so rein gar nichts zutun haben will.
Mein letzter Audi a3 hat an Ostern mit einem kapitalen Motorschaden (=wirtschaftlicher Totalschaden) die Segel gestrichen. Da mußte schnell ein Auto her und ich habe meinen Born gekauft. Weil er noch die alte Software 3.x hat und 4 Monate beim Händler im Showroom stand, hat mich der Wagen mit 7km auf der Uhr am Ende statt 58k€ Listenpreis 38k€ gekostet. Der 170kW eBoost/77kWh Akku ist halt teuer.
Üblicherweise haben die Verbrenner-PKWs bei mir mit der Methode "neu kaufen und fahren bis geht nicht mehr" immer 10 Jahre und 500tkm gehalten. Die Faustformel hat wirklich +/-10tkm immer gepaßt. Bei der Fahrleistung legt man sich dann auch das Geld fürs nächste Fahrzeug zurück.